Um die Brick Lane sind alle Strassenschilder in dieser Schrift, deren Namen ich nicht weiss.
Die Briten feiern den Monat Mai mit einem Feiertag. So hatten wir hier auf der Insel als einzige in Europa ein verlängertes Wochenende. Entsprechend leer und billig waren dieses Wochenende Hotels in London. Sarah und ich pakten die Chance und verbrachten Sonntag und Montag in der grossen Stadt.
Obwohl London mit dem Schnellzug nur eine Stunde von Canterbury weg ist, waren wir bis jetzt erst einmal dort. Der Zug ist teuer und mit dem Auto dauert die Fahrt in die City von London nicht viel weniger lang als ein Besuch in Brüssel.
Bei unserer letzten Reise nach London schauten wir alles an, was man als Londonnovize dringend gesehen haben muss. Dieses Wochenende nahmen wir uns weniger vor. Den Sonntag verbrachten wir bei miserablen Wetter auf der Oxford Street. Wir hatten vor unsere Garderobe zu erneuern. Die gewählte Strasse war aber definitv nicht die richtige. Wir waren ziemlich erfolglos. Sarah empfahl weiter nach Covent Garden zu fahren. Eine viel schönere Gegend.
Am Abend fuhren wir in die Gegend um Brick Lane. Sarahs Arbeitskollegen haben empfohlen dorthin zu fahren um gutes Curry zu essen Ein super Tipp! Die Gegend um Brick Lane war lange Zeit geprägt von Fabriken. Diese zogen viele Einwanderer vor allem aus Indien an. Als die Fabriken in die Vororte zogen gab’s in der Brick Lane plötzlich wenig Arbeit, aber viel Platz. Künstler und andere Leute mit vielen Ideen nutzen die leerstehenden Fabrikgebäude und das indische Essen im Quartier wurde berühmt. Das Arbeiter- wurde zum Trendquartier.
Unser Essen war tatsächlich gut. Wir freuten uns schon während dem Essen darauf in einen der vielen Bars und Clubs weiter zu ziehen. Statt in einem Club fanden wir uns aber bald in einer ewig langen Schlange wieder. Wofür genau angestanden wurde, konnte uns niemand genau sagen, aber alle wussten, dass es sich lohne. Ob es sich gelohnt hätte anzustehen, werden wir nie wissen. Wir beschlossen nicht auf’s Blaue eine Stunde eine Stunde in der Kälte zu stehen und versuchten den letzten Zug in’s Hotel zu erwischen. Gelungen ist uns dies leider nicht. Wir erwischten nur noch einen Bus nach Tottenham Court Road. Die Wanderung von dort zu unserem Hotel dauerte ziemlich genau eine Stunde.
Am nächsten Tag kehrten wir an die Brick Lane zurück. Wir bummelten durch die Strassen, entdeckten die vielen kunterbunten Läden von denen die eine Hälfte Touristenfallen und die andere schicke Designerschuppen sind. Und obwohl wir wieder den halben Nachmittag in Läden verbrachten, fuhren wir am Abend ohne Einkauftaschen heim.
Meine Neugier auf mehr solche Quartiere ist geweckt. Wir werden euch bestimmt schon bald wieder über London schreiben.