Die Stadt wo Bäume aus den Häusern wachsen

 

Der British Raj war einer der grössten Bluffs der Geschichte. Auf keinen Fall durften die Inder merken, wie klein Grossbritannien eigentlich ist. So schmückten sich die fremden Herrscher mit allerlei Insignien der Macht. Die Briten trugen schmucke Uniformen und residierten in repräsentiven Kolonialbauten.

In Kalkutta als Sitz der East India Company und später als Hauptstadt von Britisch-Indien besteht ein grosser Teil des Stadtkerns aus solchen Bauten im Kolonialstil. Die stattlichen Häuser sind in erbärmlichen Zustand. Fassaden bröckeln und Bäume wachsen auf den Dächern. Am mangelnden Geld kann es nicht liegen. Die indische Wirtschaft wächst seit Jahren rasant.

Im Weg steht die komplizierte inidsche Politik. Erhöhung von Bestandsmieten sind in Kalkutta kaum möglich. Wahrscheinlich ein Vermächtnis der jahrelangen kommunistischen Regierung. So versuchen die Besitzer ihre Mieter mit allen Mitteln zu vertreiben um danach die Immobilien aufzuwerten. Bleibt zu hoffen die bevorstehende Aufwertung besteht aus Renovationen und nicht aus Beton- und Glasklötzen wie im Rest des Landes.

 

Hinterlasse einen Kommentar