Wenn wir die Bewohner von Semnak nach unserem nächsten Tagessziel Lagam fragen, zeigen alle auf einen gut ausgebauten Weg Richtung Dschungel. Die Orientierung scheint einfach. Wir fragen nicht, ob jemand uns als Guide helfen will. Als wir am nächsten Morgen los wollen, hat uns der Mann vom Vorabend ungefragt einen Guide organisiert. Wir akzeptieren den Guide und sind schon bald froh darüber.
Der Guide folgt lange einem aufwändig angelegten Weg. Doch nach neunzig Minuten biegt der unerwartet von der Strasse ab und wir folgen schmalen Wegen durch den Dschungel. Es ist feucht und es ist schwierig nach dem Monsun-Regen die Flüsse zu überqueren.
Nach rund drei Stunden kommen wir in Lagam an. Das Dorf ist klein und scheint verlassen. Bis wir beim Tempel einen Vogelbeobachter aus Dirang entdecken. Wir trinken zusammen Tee und schwätzen. Plötzlich entdecke ich Blut an meinem Bein. Ich ziehe die Hosen hoch und entdecke einen Blutegel. Schnell reisse ich ihn weg und entdecke gleich danach den nächsten. Dieser ist festgebissen. Aufgeregt suche ich Hilfe bei unserem Vogelbeobachter-Freund. Unaufgeregt holt er mir Salz. Kaum kommt der Egel damit in Berührung, lässt er los.
Wir suchen uns gegenseitig minutiös nach weiteren Egeln ab. Der Vogelbeobacher ist verwundert über unsere Aufregung. Ich erkläre ihm, dies sei der erste Egel-Biss meines Lebens. Danach ist er noch mehr verwundert.
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