In Tadschikistan merkten wir wenig vom Staat in Dushanbe. Die Leute gehen ihrer Arbeit nach. Strassen sind schlecht. Öffentliche Einrichtungen sind von NGO und Indutriestaaten finanziert. Umso mehr waren wir gespannt auf das Leben in China auf der anderen Seite des Kulma Pass.
Die kulturelle Veränderung beginnt gleich auf der Grenzlinie. Kontrollierten uns auf der tadschikischen Seite die Grenzpolizisten mehr oder weniger nach Protokoll, war in China alles akkurat wie von Bejing vorgesehen. Keine Fotos, kein Austausch von Nettigkeiten. Was in Bejing allerdings nicht geplant wurde: die Stromversorgung im Tashkorgan District ist instabil. Resultat: die Grenzpolizisten konnten ihre Aufgaben nicht wie vorgesehen durchführen. Grenzübertrittsprozess im Infinite Loop. Die Frage nach einer Toilette brachte den Prozess nach eineinhalb Stunden warten wieder in Gang.
Auf der chinesischen wie auf der tadschikischen Seite des Kulma Pass leben Tadschiken. Bewegt sich die Wirtschaft westlich der Grenze nur langsam voran, investiert China im Osten massiv. Beijing will aus Tashkorgan eine Tourismus-Region machen. Die Strassen werden ausgebaut. Han-Chinesen wandern in die Region ein. Das führt zu Spannungen. In Tashkorgan ist viel Polizei auf der Strasse. Unser Hotel war mit Stacheldraht gesichert. Abends hörten wir eine Demonstration. Ein paar Stunden nördlich betreibt China Umerzierhungslager für die lokale Bevölkerung.
Müde nach dem Grenzübertritt assen wir am Abend in Tashkorgan chinesisches Essen und genossen die Vorzüge der Industrialisierung wie funktionierendes Internet, Bankomaten, stabile ST und warmes Wasser im Hotel. Am nächsten Tag soll es bereits weiter gehen. nach Pakistan.