Trotz schwierigem Terrain erreichte ich den dritten Platz
England verändert mich. Früher hab ich Tee gehasst und Minigolf als Bünzlizeitvertreibt verurteilt. Letzes Wochenende hab ich nichts anderes gemacht als Minigolf gespielt und Tee getrunken und es war herrlich.
Die letzten Tage waren wunderschön sonnig und warm. Wenn’s warm ist, dann geht der Brite an’s Meer. Also fuhren wir mit George, Harry (George’s Bruder) und Hannah (Harry’s Freundin) gestern Sonntag nach Hastings an die Südküste.
Für mich war Meer immer gleich Baden. Hier auf der Insel musste ich dies überdenken. Das Wasser wird auch im Sommer kaum über fünfzehn Grad warm. Für mich als alter Menzberger müssen’s schon leicht über zwanzig sein, bevor ich mich rein wage. Glücklicherweise sehen das viele Briten ähnlich. So ist die Hauptattraktion vieler Badeorte nicht der Strand, sondern die vielen Pubs, Spielsalons und Kilbibahnen. Die ganze Seepromenade in Hastings ist voll davon.
Wir entschieden uns für Adventure Golf, ein Minigolf, für Leute die ganz krass drauf sind. Der Kampf um den Sieg war hart. Harry holte sich zum Schluss den Titel, gleich vor Hanah. Ich holte, dank Trainingsstunden auf der Driving Range Rottal, Bronze. Aus Rücksicht auf die Betroffenen setze ich die Rangliste nicht weiter fort.
Aber auch für die hinteren Ränge bot das Spiel viel Amusement. Die Sonne wärmte uns und nur zwanzig Meter von uns weg rauschte das Meer vor sich hin. Nach dem Spiel gab’s Fisch und Chips mit Tee und ein Glacé. Hier auf der Insel heisst Glacé Ice Cream. Wörtlich übersetzt Eis Rahm. Tatsächlich bestand das Glacé nur aus tiefgekühltem und gesüsstem Rahm. Schlecht geschmeckt hat dies eigentlich nicht, aber nach fettigen Fisch und Chips, wünschte ich mir eigentlich nicht auch noch ein Eis, das aus dreissig Prozent Fett besteht. Sarah war noch weniger von dieser landestypischen Spezialität begeistert als ich, so kam in Genuss von zwei Rahmglacés.
Heute gab’s Salat zum Abendessen.