Was man mit vieeeeeeeel Geld so alles anstellen kann:
In den 1920er Jahren beschloss eine reiche Amerikanische Erbin, Lady Baillie, sich das geschichtsträchtige Leeds-Castle zu kaufen und zu ihrem eigenen Palast umzuwandeln. So bezog sie das ehemalige Königshaus, das seit dem 9. Jhd. englische Geschichte schrieb und trat in die Fussstapfen von herrschenden Grössen wie King Eduard I und II und Henry VIII. Lady Baillie war nicht besonders bescheiden, was ihren Lebensstil anging: Sie liess französische Designer anrücken und renovierte den gesamten Palast. Und da der umliegende See sie nicht wirklich zum Schwimmen einlud, liess sie einen Pool mit Wellenmaschine einbauen. Die Mischung aus über 1000 Jahren Geschichte und modernen Investitionen hat uns sehr fasziniert.
Lady Baillies‘ Ideen und Ausgaben erschienen uns aber plötzlich realtiv, das Ganze wurde tatsächlich bei unserem Ausflug ins schöne Seebad Brighton Überboten. Der Royal Pavillion lädt in eine völlig märchenhaft verzaubernde, man mag vielleicht sogar sagen, abgedrehte Welt ein. George, der Prince of Wales, hatte einige Vorlieben: exzessive Parties, Trink- und Essgelage, die Gesellschaft schöner Frauen, Mode, Kunst und das Spiel. Sein dekadenter Lebensstil, verbunden mit der Liebe zur Kunst und Architektur und viiiiieeeeelll Geld haben wir im Royal Pavillion bestaunt. Ein Palast wie aus 1001 Nacht mit orientalischen Kuppeln und Minaretten, überladen mit edelsten Mahagoni-Möbeln und unzähligen märchenhaften Dekorationen waren Georges Sommerresidenz. Seine Nachfolgerin Queen Victoria befand allerdings den Palast als zu „klein“ für ihre zahlreiche Brut und verkaufte ihn der Stadt Brighton.
Nach sooo viel Luxus haben wir unser bescheidenes Osterpicknick am sonnigen Strand verspiesen, die vielen Möven und flanierenden Leute auf dem Peer beobachtet und einmal kurz unser Glück im Casino auf dem Pier versucht. Leider haben wir nur vier Pennies gewonnen und darauf beschlossen, unsere architektonischen Ideen und Investitionen bis auf Weiteres zu verschieben…
Geschrieben von Sarah Netzhammer
