Ein klassischer Übergang von netten zu gruppierten Schäfchenwolken.
Wenn ich Leuten vor meiner Abreise von den Englandplänen erzählte, warnten diese mich oft vor dem miserablen Wetter. Ich dachte mir, so schlimm werde das schon nicht sein, vor allem nicht, da wir hier in Canterbury so südlich sind, wie man ännet dem Kanal überhaupt sein kann.
Ich habe nun das Wetter ein paar Wochen getestet und ich muss euch warnen: Das britische Wetter ist mindestens, wenn nicht sogar schlechter als sein Ruf. Wenn ihr nach all dem netten Zeugs das über die Briten und dem Land auf dem diese wohnen schon überlegt habt, euch auch einen Royce zu kaufen und loszufahren lasst zumindestens die mitteleuropäischen Frühlingsuttensilien zu Hause. Ich hab den Fehler gemacht und mir kurz vor der Abfahrt eine Sonnenbrille gekauft. Lange hatte ich diese nie auf der Nase. Nach maximal einer halben Stunde übernahm jeweils eine Wolke den Sonnenschutz.
Das wechselhafte Wetter hat eine Konstante: Wolken. Diese gibt es grob in drei Varianten. Erstens die netten Schäfchewolken, die der Sonne viel Platz lassen. Zweitens, die eng gruppierte Schäfchenwolken, diese lassen der Sonne nur selten Platz, sehen aber lieblich weiss aus und regnen nicht. Drittens, der b√∂se dunkle Wolkendeckel, der die Sonne konsequent abblockt und, wenn er’s ganz fies meint, regnet.
Das mühsame daran: Die Drei wechseln sich ab. Ein Tag kann strahlend sonnig beginnen, am Mittag zum Regentag mutieren und am Abend sieht man doch noch den Sonnenuntergang. An Extremtagen wie heute dauert ein Programmdurchlauf zirka eine Stunde.
Warum erzähle ich euch das alles? Ich habe heute meinen Hausschlüssel vergessen und musste 1.5 Stunden auf Sarah warten. Vor der Tür sitzend nutzte ich die Zeit für ein wenig Nephologie
